Der bewaffnete Kampf der FARC-Rebellen ist Geschichte. Aus der ältesten Guerilla-Bewegung Lateinamerikas wird die jüngste Partei Kolumbiens. Gekämpft werden soll nur noch mit Argumenten.
Von Tobias Käufer, Bogota, für heute.de
Im Minutentakt spucken die Busse vor dem Kongresszentrum „Gonzalo Jimenez de Quesada“ die ehemaligen Staatsfeinde aus: 1.200 Guerilleros sind aus den insgesamt 26 Übergangszonen in ganz Kolumbien nach Bogotá gekommen, um die Umwandlung in eine politische Partei einzuleiten. Raus aus dem Regenwald und den Bergen, mitten hinein in das pulsierende Leben der boomenden Hauptstadt.
Der Veranstaltungsort für den Gründungskongress ist mit Bedacht gewählt. Genau hier im Herzen der zweitgrößten Stadt Südamerikas will die frühere Guerilla-Organisation FARC einen historischen Neustart wagen. „Wir sind eine neue Option, eine Alternative für den Wähler“, sagt Jesus Santrich, einer der populärsten und prominentesten Führungsfiguren der FARC.
Nun sind sie zumindest geographisch angekommen in der Mitte der Gesellschaft. Vorbei ist die Zeit, in der sich die rund 8.000 FARC-Kämpfer in das unwegbare Gelände zurückzogen, das es in Kolumbien im Überfluss gibt. „Aus den Bergen Kolumbiens“ unterschrieben die Guerilla-Kommandanten in der Zeit des bewaffneten Konfliktes ihre Kommuniqués, eine feste Adresse gab es damals nicht.
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